Was ist eine wissenschaftliche Beobachtung?
Die wissenschaftliche Beobachtung bezieht sich auf Methoden der empirischen Sozialforschung. Sie wird verwendet, um Muster des menschlichen Verhaltens zu untersuchen. Die Methode erfordert einen Beobachter und eine bestimmte Situation, die von anderen Teilnehmern des Experiments simuliert wird.
Die wissenschaftliche Beobachtung hat immer ein bestimmtes Ziel und einen bestimmten Forschungsgegenstand. Das Hauptmerkmal dieser Forschungsmethode ist Objektivität. Diese wissenschaftliche Forschungsform zielt immer auf die Verarbeitung von Endergebnissen ab. Auf der Grundlage dieser Auswertung kann der Forscher bestimmte Schlussfolgerungen ziehen sowie eine Charakteristik von psychologischen oder soziologischen Phänomenen angeben.
Der Hauptunterschied dieser Methode zu allen anderen besteht darin, dass sie keine theoretische Grundlage erfordert. Diese Forschungsmethode erlaubt es, solche Merkmale zu sehen, die mit Hilfe von deduktiven Methoden nicht aufgespürt werden können.
Formen der wissenschaftlichen Beobachtung
Es gibt viele Formen oder sogenannte Methoden der wissenschaftlichen Beobachtung:
- offene/verdeckte Beobachtung,
- strukturierte/unstrukturierte Beobachtung,
- teilnehmende/nicht teilnehmende Beobachtung,
- direkte/indirekte Beobachtung,
- Eigene- /Fremdbeobachtung,
- Feld- /Laborbeobachtung.
Die Wahl der Methode hängt von der Forschungsfrage ab. Charakterisieren wir genauer die einzelnen Formen der wissenschaftlichen Beobachtung.
Offene/verdeckte Beobachtung
Im Fall der offenen Form wissen die Teilnehmer, dass sie beobachtet werden. Dementsprechend bei der verdeckten Form sind die Teilnehmer sich nicht bewusst, dass sie sich im Blickfeld des Forschers befinden.
Jede dieser Methoden der wissenschaftlichen Beobachtung hat ihre Vor- und Nachteile. Bei der offenen Form ist der Beobachter näher am Zentrum des Geschehens. Die verdeckte Form kann auf Video aufgezeichnet werden, ist aber durch ethische Normen verboten, sodass diese Methode sehr selten angewendet wird.
Strukturierte/unstrukturierte Beobachtung
Im Fall der strukturierten Beobachtung erhält der Forscher klare Anweisungen und eine bestimmte Aufgabe. Solche Untersuchungen sind immer prüfbar und haben einen bestimmten Zweck. Die unstrukturierte Beobachtung beinhaltet keinen Handlungsplan. Diese Methode gibt mehr Freiheit in der Forschung, erschwert aber die Auswertung der erzielten Ergebnisse.
Teilnehmende/nicht teilnehmende Beobachtung
Hier ist es ganz einfach. Die teilnehmende Form beinhaltet die direkte Beteiligung des Beobachters an einer bestimmten Situation. Es könnte zum Beispiel eine Gruppendiskussion sein. In diesem Fall ist eigene Aufmerksamkeit des Beobachters abgelenkt und er/sie kann nicht alle wichtige Ereignisse bemerken. Außerdem kann er die Situation selbst beeinflussen.
Bei der nicht teilnehmenden Beobachtung befindet sich der Forscher außerhalb der Ereignisse der simulierten Situation. Aber dann fühlen sich viele Teilnehmer unwohl, ändern ihr Verhalten, was die Richtigkeit der gewonnenen Daten beeinträchtigt.
Direkte/indirekte Beobachtung
Direkte Form ist eine Forschung des Verhaltens von Objekten zu einem bestimmten Zeitpunkt. Beispielsweise das Verhalten von Personen auf öffentlichen Plätzen. Dies vereinfacht die Forschungsaufgabe erheblich, aber eine solche wissenschaftliche Beobachtung ist für den Forscher sehr einschränkend. Wichtige Verhaltensmuster und -motive können übersehen werden.
Im Fall der indirekten Form werden die Folgen eines bestimmten Verhaltens untersucht. Dies kann es sehr schwierig machen, einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Verhalten und seinen Folgen herzustellen.
Eigene- /Fremdbeobachtung
Eigene Beobachtung ist eine Forschung eigenen Verhalten in einer bestimmten Situation. Es ist das, was man Selbstreflexion nennt. Aber das Ergebnis einer solchen wissenschaftlichen Beobachtung kann erheblich verfälscht werden. Außerdem kann der Beobachter sich selbst nicht objektiv beurteilen. Diese Methode wird häufiger verwendet, um sich selbst in der Rolle des Beobachters zu analysieren.
Im Fall der Fremdbeobachtung liegt der Fokus auf dem Verhalten der anderen Personen. In diesem Fall kann der Forscher eine objektive Bewertung der erhaltenen Daten abgeben. Diese Methode der wissenschaftlichen Beobachtung ist zuverlässiger, aber das Verständnis einiger Merkmale ist eingeschränkt, da sich der Beobachter in einer gewissen Entfernung befindet.
Feld- /Laborbeobachtung
Laborbeobachtung ist eine Untersuchung unter simulierten Bedingungen. Durch eine solche wissenschaftliche Beobachtung können die Ergebnisse detaillierter erfasst werden. In einer künstlichen Umgebung ist es jedoch meist unmöglich, genaue Daten zu erhalten.
Sogenannte Feldbeobachtungen werden in der natürlichen Umgebung durchgeführt. Der Forscher kann das Experiment in keiner Weise beeinflussen oder kontrollieren. Dies kann sowohl ein Vorteil als auch ein Nachteil sein. Aber diese wissenschaftliche Beobachtung ermöglicht es, genaue Daten zu erhalten, die auf dem natürlichen Verhalten von Objekten basieren.
Wie Sie sehen, ist die Auswahl an Formen der wissenschaftlichen Beobachtung tatsächlich groß. Sie hängt direkt von der Beobachtungssituation, der Position des Forschers und der Methode der Datenerfassung und -auswertung ab. Natürlich kommt es auf das Ziel an, das Sie mit einer bestimmten Methode erreichen wollen.